4. Tag: Von Würgau nach Schotten
An diesem vorletzten Morgen der Tour stellt sich Ellis Körper quer und will partout nicht geschmeidig werden.
Ich bekomme wieder taube, kribbelnde Hände und die gefühlt 50% ansteigende Straße zum Kloster Banz hilft der Sache leider auch nicht gerade. Kurzatmig oben angekommen, verweigere ich fürs Erste die Weiterfahrt und halte illegal am Fahrbahnrand neben dem einlandenden Kloster-Biergarten, wo Durchatmen und Kaffeeversorgung aber zum Rettungsanker werden. McLibboc möchte auf keinen Fall, dass die Maschine an der Straße stehen bleibt und stellt sie auf den gegenüberliegenden, gebührenpflichtigen Parkplatz. Nach einer Tasse Kaffee unter schattigen Bäumen vor den Toren des alten Gemäuers sinkt der Blutdruck, es kann auf der anderen Seite des Berges gelassener weitergehen. Danke für Deine Geduld, Riding-Buddy!
Nach weiteren anderthalb Stunden Fahrt kehren wir zum Mittagessen im Bambus Bistro in Mellrichstadt ein. Am Nebentisch nerven alte Schachteln, die einander völkische Filmchen in Lautstärke für Schwerhörige auf ihrem Mobiltelefon vorspielen. Gnaaaaa. 😫
Die Rhön meint es heute nicht so gut zu uns wie noch zur JHV19: Vollsperrungen verwehren uns das Weiterkommen gen Westen und wir müssen einen weiten Umweg über Bad Kissingen machen. Es zieht sich ungewöhnlich lange auf Riesen-Bundesstraßen hin.
In Reminiszenz ans #motorvlogde19 führt uns der Weg nochmal durchs Sinntal 🥰 Den Stärkungs-Stop nehmen wir in Sterbfritz bei DC-Lebfritz (Electronic & Steel 1!11) ein. Es gibt Knoblauchkaffee – wir sitzen zwar draußen, werden aber dennoch von einer unangenehmen Knoblauchwolke eingehüllt, die aus dem Dart-Café kommt 🥴.
Wir genießen im Anschluss die herrliche Kurvenstrecke nach Schotten, die wir am frühen Abend an einem Wochentag ganz für uns alleine haben. Bei unserer Ankunft im Hotel Haus Sonnenberg ist die Sonne von Wolken abgelöst worden und wir checken etwas durchgefroren ein. Die Sauna im Hause bringt uns wieder auf die nötige Betriebstemperatur und wir genießen das Abendessen auf der Terrasse.
Tagesetappe: | 316 km |
Unterkunft: | AKZENT Hotel Haus Sonnenberg – DZ mit Frühstück: 80,00 Euro, Saunabenutzung inbegriffen. ⭐️⭐️⭐️ |
Unterbringung Mopeds: | Im Hof neben dem Hoteleingang ⭐️⭐️ |
5. Tag von Schotten nach Hause
Auch am letzten Tag der Tour macht uns das Navi wieder große Freude und spinnt rum.
Hier die für mich inzwischen gewohnten Anblicke eines frustrierten McLibboc in freier Wildbahn beim Warten auf den Navi-Neustart:
Wir schaffen es irgendwie dann doch ins Lahntal. Der Zweitname der Neigungsgruppe Rumgurken ist übrigens Flusslaufliebhaber. Hier pausieren wir beim uns bereits bekannten Tommy’s in Weilburg. Dort sitzt es sich sehr schön auf Kopfsteinpflaster an verkehrsberuhigter Zone 20 am Stadtrand oberhalb der Lahn.
Danach geht es durch das Gelbachtal (ein Fluss, ein Fluss!) – diesmal in der Sonne ☀️. Da schwingen die Hüften gleich erheblich geschmeidiger.
Die letzte Stärkung nehmen wir in Bad Ems ein. Der alten Bäder- und Sanatorienstadt ist der Glanz von früheren Zeiten noch hie und da anzumerken.
Der Homerun kann starten – über Koblenz, Neuwied nehmen wir den Endspurt am Rhein (hmmmm, Fluss!) entlang auf der B42. Um kurz vor sechs am Abend stehen die Maschinen wieder in der Garage. Schee woars! 👍
Waren das noch Zeiten als man die gute alte Karte dabei hatte und auch nicht weiter kam.
Ja. Flüsse haben immer etwas. Wobei mir die Größe des Flusses (Bach) egal ist. Hauptsache Wasser.
Danke für den tollen Beitrag.