Es ist höchste Zeit für einen Kurzurlaub und die Wettervorhersage verspricht stabiles Hochdruckwetter für die letzte Augustwoche.
Die Routenplanung will ich diesmal etwas anders gestalten und die Community von motovlog.de in die Planung mit einbeziehen. Dazu stecken wir erst mal nur grob die Eckpunkte der Reise fest: Odenwald, Franken mit Taubertal, Altmühltal, Fränkische Schweiz und dann über die Rhön zurück. Dann lassen wir kurviger.de eine erste Route rechnen und werfen diese in den Discord-Channel der Community, mit der Bitte um Kommentare und Routenanpassungen.
Und dieses Crowdsourcing hat ganz wunderbar funktioniert. Nach reichlich Feedback ist so die folgende Routenplanung entstanden, deren Übertragung von kurviger.de in Garmin BaseCamp dann wieder der übliche Krampf war.
Dass verschiedene Systeme unterschiedliche Routen durch dieselben Wegpunkte berechnen, kann ich ja noch verstehen. Warum aber das Garmin Zumo auch immer wieder meint, andere Routen als die in BaseCamp geplanten zu verwenden, teilweise Autobahnen vorschlagend, die nun explizit verboten sind, wird mir weiterhin ein Rätsel bleiben.
Erster Tag – auf in den Odenwald
Die Taschen sind gepackt, die Packliste abgearbeitet, die Mopeds beladen: Es kann losgehen. Die erste Etappe führt uns bei schönstem Sonnenschein auf unseren Hausstrecken an der Ahr und am Nürburgring vorbei über Landkern nach Cochem an die Mosel.
Dort gibt es den ersten Kaffeestop im Hotel Union an der Moselpromenade.
Noch in Cochem überqueren wir die Mosel und es geht ab in den Hunsrück bis nach Kastellaun, wo wir den Mittagsstopp eingeplant haben. Bei Spaghetti Bolognese in der Pizzeria Adria unterhalb der Burg sind unsere Energielevel schnell wieder aufgeladen für die Weiterreise.
In Bad Kreuznach sind wir plötzlich von Gewittern umzingelt und nutzen einen Tankstopp, um erst mal die Wetterlage zu checken und sich ein wenig beruhigen zu lassen. Der junge Tankwart löchert uns mit Fragen zu unseren Motorrädern und zum Touren. Wir geben bereitwillig Auskunft.
Nach Bad Kreuznach wird es ein wenig stressig, weil das Navi meint, mal wieder seine fünf* Minuten haben zu müssen und rumzickt und uns bis zur Fähre nach Gernsheim über wenig schöne und definitiv so nicht geplante Strecken schickt. Zudem hat uns der Regen dann doch noch eingeholt, als wir auf die Fähre warten.
*Fünf?! Hahaha, der war gut… Das waren gefühlt Stunden, in denen McLibboc alle 30 Sekunden durch das Sena flucht.
Auf der anderen Seite entschliessen wir uns zu einer Regenpause im Gernsemer Fährhaus bei einer Cola Light, die hier im Halbliter-Gebinde (Elli nennt sie „Bembel-Cola“) ausgeschenkt wird. Als sich der Regen dann so richtig austobt, müssen wir nach drinnen ausweichen, um nicht noch mehr durchnässt zu werden, als wir es ohnehin schon sind.
Für die letzte Etappe bis zum Tagesziel haben wir ganz kurzfristig noch eine Routenänderung empfohlen bekommen:
Diesen Ratschlag haben wir befolgt, indem wir ganz old-school nach Schildern gefahren sind und uns im schönsten goldenen Abendlicht nach dem Regen trocken gefahren haben. Der Tipp hat sich echt gelohnt und dieser Abschnitt war für mich der Schönste des ganzen Tages. Danke, Mister B!
Die letzten Meter zu unserem Tagesziel, dem Lärmfeuer, leitet uns das Navi über eine recht abenteuerliche Anliegerstraße, auf der eine Bäuerin mit Schubkarre etwas verschnupft auf unsere Anwesenheit reagiert. Erst am nächsten Morgen merke ich, dass es eine wesentlich kürzere und elegantere Anfahrtsmöglichkeit gibt.
Während wir noch die Motorräder abstellen, kommt uns schon die Gastwirtin vom Haus entgegen, stellt sich uns als Isabella vor und drückt jedem von uns eine Schlappe-Seppel-Specialität-Bügelflasche in die Hand. Das ist mal eine Begrüßung 🙂
Wir genießen die Abendstimmung, bevor wir uns ans Abpacken machen.
Beim Abendessen folgen wir ausnahmsweise mal nicht der Empfehlung des Auskenners Mister B und verzichten auf den Kochkäse. Lecker ist es aber dennoch. Wir hätten gerne auch auf das Jägerlatein des Bremer Trios am Nachbartisch auf der Terrasse verzichtet, die ihre diversen Blattschüsse umso lauter besprechen, je später der Abend wird.
Mit 88,- Euro fürs Doppelzimmer ist das Lärmfeuer vielleicht nicht die günstigste Wahl, aber das herzliche Willkommen, die wunderschöne Lage und das gute Essen machen es dennoch unbedingt zu einer Empfehlung.
Die Wirte sind selber Biker und haben ihre beiden Rennkühe hinter dem Haus abgestellt.
Tagesetappe: | 316 km. Besonders der letzte Abschnitt auf der Nibelungenstraße in den Odenwald verdient einen dicken 👍🏼 |
Unterkunft: | Hotel Lärmfeuer – DZ inkl. Frühstück und Willkommenstrunk: 88,00 Euro ⭐️⭐️⭐️⭐️ |
Unterbringung Mopeds: | Im Stall für Rennkühe, überdachter Holzverschlag ⭐️⭐️⭐️ |
GPX-Dateien | Route, Track |
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